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Sobieski-Stundenbuch

Sobieski-Stundenbuch
Sobieski-Stundenbuch
Sobieski-Stundenbuch

Entstehungszeit:

um 1430
ISBN:
978-3-905924-45-9

Schmuckstück der königlichen Sammlung auf Schloss Windsor

Das Sobieski-Stundenbuch: Was für Gemälde! Welch ein Farbrausch! Was für großartige Bildkompositionen, die dem Bedford-Meister zugeschrieben werden! Buchmalerei, die vor Staunen sprachlos macht. Es ist eine Pracht fürs Auge, ein Vergnügen zu schauen! Schwelgen Sie in Gold und Farben und entdecken Sie die Fülle an Details in den strahlenden Bildern, welche die ganze Vielfalt spätmittelalterlichen Lebens widerspiegeln!

„Wie kaum ein zweites Stundenbuch entführt das Sobieski-Stundenbuch den Betrachter mit seinen facettenreichen Bilderwelten in die faszinierende Gedankenwelt des leuchtenden Mittelalters. Es ist eines der schönsten Stundenbücher überhaupt!“ (Karl‑Georg Pfändtner, Staats- und Stadtbibliothek Augsburg)

Das Sobieski-Stundenbuch: Die Handschrift

Das Sobieski-Stundenbuch: Die Handschrift

Kongeniale Meisterkunst

Das Sobieski-Stundenbuch ist ein Höhepunkt der spätgotischen Pariser Buchmalerei. Ein einzelner Buchmaler hätte ein solch monumentales Werk kaum ohne Unterstützung schaffen können. In den Jahren um 1430 haben daher einige der begabtesten Buchmaler Frankreichs an seiner Vollendung mitgewirkt. Wo der berühmte Bedford-Meister die Miniaturen wegen ihrer großer Zahl nicht selbst ausführen konnte, legte er sie doch zumindestens an oder gab seinen Mitarbeitern genaue Instruktionen. Dabei war der Austausch mit anderen Ateliers nichts Ungewöhnliches; und so waren auch der Fastolf-Meister und der Meister der Münchner Legenda aurea als Buchkünstler an der Erfüllung dieses Großauftrags beteiligt.

Auf verschlungenen Wegen

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts befand sich das Sobieski-Stundenbuch im Besitz des Bücher liebenden Bischofs von Raab und Erlau. Im 17. Jahrhundert kam es an den Hof des polnischen Königs Johann III. Sobieski und erhielt dort seinen heutigen goldverzierten Samteinband. Die Enkelin des Königs, Maria Clementia Sobieska, heiratete 1719 den englischen und schottischen Thronprätendenten James Francis Edward Stuart. Ihr jüngerer Sohn, Henry Benedict Stuart, Kardinalherzog von York, vermachte die prachtvolle Handschrift vor seinem Tod 1807 dem englischen Kronprinzen George. Dessen Bruder und Nachfolger als König, William IV, ließ später die Räume für die Royal Library auf Schloss Windsor einrichten.

Rätsel um die Auftraggeberin

Es stellt sich die Frage, für wen das Sobieski-Stundenbuch ursprünglich geschaffen wurde. Gibt uns die Vita der heiligen Margarete, deren Text als einziger in französischer Sprache eingeschoben ist, einen Hinweis? Für die Empfängerin der Handschrift scheint diese jedenfalls von besonderer Bedeutung gewesen zu sein. Betend ist sie mit kostbarem Gewand und burgundischer Haube in der Miniatur auf fol. 162v dargestellt. Die Vorhänge ihrer Bettstatt sind grün, eine Farbe, die für die Geburtszimmer der Damen aus der französischen Königsfamilie reserviert war. Deutet all dies auf Margarete von Bretagne hin, die Enkelin König Karls VI. von Frankreich? Der Kommentarband zum Faksimile bringt Licht in dieses Dunkel.
Das Sobieski-Stundenbuch: Die Handschrift

Das Sobieski-Stundenbuch: Die Edition

Das Sobieski-Stundenbuch: Die Edition

Handschrift und Faksimile im Überblick
Das Sobieski-Stundenbuch in all seiner Pracht gehört zu den künstlerischen Höhepunkten der gotischen Buchmalerei des 15. Jahrhunderts. Heute wird es als wertvolle Zimelie der Royal Library auf Schloss Windsor streng gehütet. Mit seiner Faksimile-Edition eröffnet der Quaternio Verlag Luzern Ihnen erstmals einen Zugang zu diesem exklusiven Bücherschatz.

  • Handschrift: Windsor Castle, The Royal Library
  • Entstehungszeit: um 1430
  • Entstehungsort: Paris
  • Format: ca. 27,5 x 18,5 cm
  • Umfang: 468 Seiten (234 Blatt)
  • Künstler: Bedford-Meister, Fastolf-Meister, Meister der Münchner Legenda aurea
  • Auftraggeber: vielleicht Jeanne de France, Tochter des französischen Königs Karl VI., für ihre Tochter Margarete von Bretagne anlässlich ihrer Verlobung mit Guy XIV. von Laval
  • Ausstattung: 60 Miniaturen mit über 400 Einzelszenen, Textseiten mit goldenem Rankenschmuck, Blatt- und Pinselgold, Silber, Ziselierungen
  • Einband: roter Samteinband mit goldenen Zierelementen
  • Kommentarband zur Edition von Jenny Stratford und Jane Roberts, Vorwort von HRH The Prince of Wales
  • Druckauflage: 680 Exemplare

Ein paar Seiten zum Blättern

Der blätterbare Ausschnitt aus dem Sobieski-Stundenbuch zeigt die Seitenfolge fol. 64r–68v. Sie beinhaltet zwei Miniaturen, die als kunstfertig komponierte Überblicksbilder vom Kindermord in Bethlehem (fol. 64v) und vom zwölfjährigen Jesus im Tempel (fol. 68r) erzählen. Der übrige Buchschmuck ist der Pracht der Miniaturen angemessen. So sind alle Textseiten mit einem Dornblattrankendekor mit unzähligen goldenen Blättchen geschmückt. Geschickt sind Farbakzente mit leuchtendem Blau und Mennige gesetzt, zu denen sich harmonische Grüntöne und warme Braun- und Grautöne gesellen.


Herausforderungen bei der Herstellung: fac simile

Begutachtung vor Ort

Begutachtung vor Ort

Vor der Entscheidung über eine Faksimilierung waren Experten des Quaternio Verlags Luzern in der Royal Library auf Schloss Windsor, um das Sobieski-Stundenbuch gemeinsam mit dem königlichen Bibliothekar und dem Kurator des Royal Collection Trust, der für die Handschrift verantwortlich ist, eingehend zu begutachten.

Die anspruchsvolle Arbeit der Faksimilierung beginnt mit der digitalen Erfassung der kostbaren Handschrift vor Ort. Sorgfältig wird Seite für Seite aufgenommen. Der Lithograph bereitet die gewonnenen Bilddaten für den Andruck vor. Jede einzelne Seite der Handschrift wird angedruckt und anschließend mit dem Original in der Royal Library verglichen.

Goldglanz überall

Beim Andruckvergleich achtet der Lithograph auf die kleinsten Abweichungen. Die Unterschiede zwischen glänzendem Blattgold und seidig schimmerndem Pinselgold müssen getreu dem Original genauestens wiedergegeben werden. Gleiches gilt für die unterschiedlich oxydierten Silberpartien. Auf die Goldpartien werden feinste Ziselierungen aufgebracht. Dafür muss Punkt für Punkt nachgezeichnet werden.

Nach dem streng kontrollierten Druck arbeiten weitere Faksimile-Spezialisten. Mit ruhiger Hand trägt der Buchbinder den Pinselgoldschnitt auf. Ein Goldschmied fertigt die originalgetreuen Replikate der beiden goldenen Medaillons, die Zierecken und Schließen an.

Goldglanz überall
Goldglanz überall

Die Faksimilemappe zur Edition

Das Sobieski-Stundenbuch

Das Sobieski-Stundenbuch – Machen Sie sich ein Bild von dieser exklusiven Bilderhandschrift aus der Royal Library auf Schloss Windsor!

Der Quaternio Verlag Luzern hat für Sie eine Faksimilemappe zur Edition des Sobieski-Stundenbuchs aufgelegt. Sie enthält drei Original-Faksimileblätter im Format 27,5 x 18,5 cm mit getreuer Wiedergabe der leuchtenden Farben, des strahlenden Goldes und der Silberpartien. Ausführliche Legenden erläutern die Miniaturen. Eine reich illustrierte Informationsbroschüre führt Sie in die Geschichte und Ausstattung der Handschrift ein. Die bezaubernde Bildwelt des Bedford-Meisters und der beiden anderen Künstler wird in Wort und Bild beschrieben und darüber hinaus ein Blick hinter die Kulissen der aufwendigen Faksimile-Herstellung gewährt.